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Gesunde Psyche - Starkes Herz



Der Pessimist klagt über den Wind, der Optimist hofft, dass der Wind sich dreht und der Realist richtet das Segel aus (A.W. Ward)


Mit anderen Worten: Pessimismus schadet, Hoffen reicht nicht – vielmehr gilt es, durch Eigeninitiative und aktives Vorgehen Zutrauen zum Herzen zu gewinnen und sich eine lebenswerte Lebensqualität zu sichern. Nachfolgend sind einige Anregungen gelistet, die günstige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung schaffen und damit langfristig die Lebensqualität positiv beeinflussen können.


Wissen ist Macht

Mangelndes Wissen über den eigenen AHF ist sowohl eine Quelle für unbegründete Ängste und Sorgen, als auch ein Hindernis für die Verständigung zwischen Arzt und Patient. Eine umfassende Aufklärung und Beratung ist notwendig, um EMAH bei der aktiven Krankheitsverarbeitung zu unterstützen, Unsicherheiten und Ungewissheiten aus dem Weg zu räumen und ihr psychisches Wohlbefinden dauerhaft zu verbessern. Nicht nur bei Fragen zur körperlichen Erkrankung, sondern auch bei seelischen Nöten, können Hausärztinnen oder Hausärzte kompetente erste Ansprechpartner sein. Als Vertrauensperson sollten sie Ängste, Sorgen oder andere psychische Auffälligkeiten frühzeitig erkennen, ansprechen und gegebenenfalls zur weiteren psychologischen Betreuung weiterverweisen.


Ressourcen mobilisieren

Als Ressourcen werden alle Eigenschaften und Handlungsmöglichkeiten eines Menschen bezeichnet, die für die Bewältigung von Krisen förderlich sind. Es gilt daher, vorhandene Ressourcen zu stärken und neue Ressourcen aufzubauen. Entsprechend konnte gezeigt werden, dass eine aktive Teilnahme am Sozialleben nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Krankheitsprognose von EMAH positiv beeinflusst. Eine besondere Rolle wird in diesem Zusammenhang der körperlichen Aktivität beigemessen. Neben einer Verbesserung der körperlichen Fitness, konnten in klinischen Studien psychologische Effekte, wie eine verbesserte Leistungsfähigkeit, Stressabbau und verbesserte Selbstakzeptanz nachgewiesen werden.


Stresskompetenz entwickeln

Anhaltende Sorge und Ängste in Bezug auf AHF gehen mit einem Zustand permanenter Anspannung einher. Es ist wichtig, dass auf Phasen der Anspannung ausreichend Zeit für Entspannung folgt, sodass sich körperliche und geistige Energiereserven wieder auffüllen können. Stresskompetenz bedeutet nicht, im Schongang durch das Leben zu gehen. Vielmehr geht es darum, Stressoren rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu kontrollieren bevor sich ernsthafte psychische Störungen manifestieren können. Das in Deutschland mittlerweile populärste Entspannungsverfahren ist die Progressive Muskelentspannung (PMR) nach Jacobson, die auf dem Grundprinzip der bewussten An- und Entspannung beruht. Andere wirksame Maßnahmen zur Stressreduktion beinhalten gezielte Atemtechniken, Imaginationsübungen oder autogenes Training.


Lebensstilveränderungen angehen

Klinische Erfahrungen zeigen, dass eine alarmierend hohe Anzahl von EMAH eine ungesunde Lebensweise hegt, die von Bewegungsarmut und schlechter Ernährung geprägt ist. Aufgrund der bestehenden Vorerkrankung haben Übergewicht und Adipositas in dieser Patientengruppe besonders gravierende Konsequenzen für die Herzgesundheit. Ein AHF kann auch als Chance verstanden werden, um Lebensgewohnheiten zu verändern und die vielfältigen Funktionen des Herzens zu fördern statt zu schädigen. Wer sein krankes Herz stärken möchte und zusätzlich Freude an Geselligkeit empfindet, kann sich beispielsweise Herzsportgruppen anschließen, von denen deutschlandweit etwa 6.000 Programme existieren. Die ärztlich betreuten und durch einen qualifizierten Übungsleiter geleiteten Gruppen treffen sich mindestens einmal in der Woche zum Bewegungstraining. (https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/leben-mit-der-krankheit/herzgruppen). Ein Problem ist allerdings, dass diese meist auf ältere Patienten ausgerichtet sind und auch kaum über Erfahrung mit AHF verfügen.


Psychotherapie

Anhaltender psychischer Stress entzieht sich ohne professionelle Unterstützung immer mehr der Eigenkontrolle, bestimmt zunehmend das Leben und bedeutet für viele Betroffene die Gefahr einer chronischen Verschlechterung ihres psychischen Zustands. Hier kann eine professionelle Psychotherapie hilfreich sein. Psychotherapie dient nicht nur der Behandlung einer psychischen Erkrankung, sondern auch einer akuten Stabilisierung, sowie dem Erlernen einer langfristigen Stimmungs- und Emotionsregulation. Die Studienlage spricht dafür, dass Psychotherapie im Vergleich zur Pharmakotherapie langfristigere positive Effekte zeigt, die weit nach Ende der Psychotherapie anhalten. Im Zentrum einer Psychotherapie stehen Gespräche zwischen Therapeuten und Patient. Je nach Therapieform werden dabei unterschiedliche Techniken erarbeitet, die zum Beispiel dazu dienen, problematische Emotionen zu erkennen und einen achtsamen Umgang damit zu erlernen.

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